Gerechtere Preispolitik im ÖPNV

Zur Debatte um die Tariferhöhung im VGN erklärt der Fürther Stadtrat und FDP-Kreisvorsitzende Stephan Eichmann:
„Die starre prozentuale Preissteigerung löst nicht die grundsätzlichen Probleme des ÖPNV. Gerade im Ballungsgebiet ist er durch seine hohen Preise wenig attraktiv. Die Hin- und Rückfahrt kostet mit dem Einzelticket sechs Euro, da kann der private Pkw oft mithalten. Wer nicht direkt an einer U-Bahn-Haltestelle wohnt wird so schwer zum Umsteigen vom Auto auf den ÖPNV zu bewegen sein. Wir müssen die Preise in den Ballungsräumen stabil halten um den ÖPNV für mehr Menschen attraktiv zu machen.“
„Die ständige Ausweitung des VGN hat dazu geführt, dass die Fahrpreise für die Bevölkerung in den vom Zentrum Nürnberg-Fürth weiter entfernten Gebieten günstiger geworden sind, da der VGN auf den längeren Strecken viel billiger ist, als die Bahn. Innerhalb des Ballungszentrums sind die Preise aber durch die notwendigen ständigen Preissteigerungen zu unattraktiv.“
„Vor allem die kürzeren Strecken sind vergleichsweise teuer. Für die zehn Kilometer zwischen Fürth und Nürnberg Hauptbahnhof sind einfach drei Euro fällig, das entspricht einem Preis pro Kilometer von 0,30 €/km. Im Vergleich dazu sind die weiteren Strecken deutlich günstiger. Für die 44 Kilometer zwischen Fürth Hauptbahnhof und Ansbach Bahnhof fallen 10,40 Euro an, das entspricht ca. 0,21 € pro Kilometer. Noch günstiger ist mit 11,50 Euro die Verbindung zwischen Fürth Hauptbahnhof und Lichtenfels Bahnhof, für die ca. 90 Kilometer sind 11,50 Euro, also 0,13 €/km zu zahlen. Die längeren Strecken sind also überproportional günstig. Sicher kann man nicht die gleichen Kilometerpreise über den ganzen VGN ansetzen, schon auch deshalb, weil das innerstädtische Netz dichter ist, als auf dem Land. Aber dass eine Fahrt von Nürnberg nach Fürth fast dreimal so teuer ist, wie die Fahrt von Lichtenfels nach Fürth, ist nicht nachvollziehbar.
„Daher fordere ich, dass anstatt die Preise über alle Tickets gleichmäßig zu erhöhen, geprüft wird, ob man den Kilometerpreis bei den längeren Strecken nicht stärker anhebt, um so die Kosten für die Tickets im Ballungszentrum, wo ein Großteil der Nutzer wohnt und man mit günstigeren Preisen mehr Bürger zum Umsteigen bewegen könnte, stabil zu halten.“
„Denn nur wenn der ÖPNV preislich und von der Reisegeschwindigkeit mit dem Pkw mithalten kann, werden wir mehr Bürger zum Umsteigen bewegen. Dafür braucht es auch ein faireres Tarifsystem, bei der nicht die Mehrheit der Nutzer die höchsten Preise zahlt.“