Versand der Stadtzeitung an alle Haushalte ist nicht mehr zeitgemäß

Erlangen und Nürnberg haben sie schon digitalisiert, Fürth verteilt noch fleißig Papier. Die städtische INFÜ (früher Stadtzeitung) wird auch weiterhin in gedruckt an alle Fürther Haushalte verteilt, egal ob sie das wollen oder nicht. Ein FDP-Antrag, die Stadtzeitung nicht mehr zu verteilen, sondern nur noch online anzubieten und an einigen Stellen in deutlich kleinerer Auflage auszulegen, wurde im Finanzausschuss von CSU und SPD abgelehnt.

Dazu erklärt der der FDP-Stadtrat Stephan Eichmann:

„Wir haben eine gelungene neue Website der Stadt Fürth, hier wird die INFÜ auch online angeboten. Deshalb ist es nicht mehr notwendig, sie für mehrere 10.000 Euro pro Jahr an jeden Fürther Haushalt zu verteilen. Der Gesetzgeber hat schon lange die Möglichkeit geschaffen, amtliche Bekanntmachungen nur online zu veröffentlichen. Nürnberg und Erlangen machen das so. Bei vielen staatlichen Dienstleistungen, wie etwa Terminvergabe bei den Ämtern oder Einreichen von Unterlagen verlangen wir von den Bürgern, dass sie das online erledigen. Bei den städtischen Mitteilungen setzen wir aber immer noch auf Papier. Das ist nicht mehr zeitgemäß und teuer. Wenn die Stadtzeitung online angeboten wird, dann muss sie nicht mehr an jeden verteilt werden. Digitalisierung heißt nicht das Aufbauen von teuren Doppelstrukturen. Für Bürger, die keinen Zugang zum Internet haben oder sich mit einem Online-Angebot schwertun, kann eine deutlich verkleinerte Auflage an verschiedenen Stellen ausgelegt oder an Seniorenheime oder das Klinikum verteilt werden. Die allermeisten Bürger können aber sicher im Internet auf die INFÜ zugreifen. Das Telefonbuch wird auch nicht mehr an jeden verteilt, vermisst wird es nicht wirklich. Die Bürger sind im Bereich der Digitalisierung einmal mehr weiter als die Stadt.“